Gründungsgeschichte

Die Anfänge - von der Migrantenstudie zur Gründungsphase des IZ

2008 hat die Stadt Heidelberg das Institut Sinus Sociovision beauftragt, die spezifischen Lebenslagen, Probleme und Einstellungen von Heidelberger*innen mit Migrationsgeschichte zu erfassen. Die Heidelberger Migrantenstudie erschien im Herbst 2008 und präsentierte die Ergebnisse von Befragungen von über 500 Heidelberger*innen mit Migrationsgeschichte. Die Studie kann hier eingesehen werden.
Auf der Basis dieser Studie wurde 2011 der „Kommunale Integrationsplan (KIP) der Stadt Heidelberg“ unter dem Motto „Mit allen für alle“ erstellt. In diesem Dokument wurde unter anderem ein Interkulturelles Zentrum zur Unterstützung von Migrantenselbstorganisationen (MSOs) gefordert. Der KIP kann hier eingesehen werden.
2012 gab der Heidelberger Gemeinderat den Startschuss für die Gründung des IZ. In der zweieinhalbjährigen Gründungsphase beteiligten sich rund 100 Menschen aus unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen sowie Vertreter*innen vieler Heidelberger Institutionen an der Konzeption des Zentrums. Das Zentrum hieß damals „Interkulturelles Zentrum in Gründung“, kurz I.Z.I.G.
Bei Koordinierungs- und Vernetzungstreffen wurden dann, auch mit Hilfe eines Rechtsexperten, viele offene Fragen diskutiert und entschieden. So zum Beispiel:
Was ist die geeignete Rechtsform?
Verein, Stiftung oder städtische Trägerschaft?
Wer sind die Akteure der Trägerschaft?
Wie ist die Organisation strukturiert?
Was ist das inhaltliche Konzept?
Schließlich beendete der Heidelberger Gemeinderat im Herbst 2014 die offene Gründungsphase. Als Ergebnis steht nun das Interkulturelle Zentrum unter städtischer Trägerschaft.

Das Interkulturelle Zentrum (IZ) der Stadt Heidelberg


Seit Herbst 2014 wird das Interkulturelle Zentrum von der Stadt Heidelberg getragen und gehört dem Dezernat V für Kultur, Bürgerservice und Kreativwirtschaft an. Die städtische Trägerschaft ermöglicht dem IZ als neutrale Plattform und unter starker zivilgesellschaftlicher Beteiligung zu agieren.
Dabei ist das IZ insbesondere bei der interkulturellen Arbeit und der Vernetzung der Zielgruppen aktiv. Mit Professionalisierungsworkshops , Beteiligungsformaten und einem bunten Veranstaltungsprogramm richtet sich das IZ dabei an Menschen mit und ohne Migrationsgeschichte.
Das IZ ist dabei stets dem nationalen und internationalen Kulturaustausch mit dem Ziel der Völkerverständigung und der Toleranz untereinander verpflichtet. Die inhaltliche Arbeit des IZ wurde deshalb auch vom Land, zum Beispiel „Heidelberg liest neue Weltliteratur“, und vom Bund, zum Beispiel „Wir sind Heidelberg“, gefördert.

Gründung des INTERNATIONAL WELCOME CENTER HEIDELBERG

Im Dezember 2016 wurde das „International Welcome Center Heidelberg“ (IWCH) eröffnet.
Als „International Welcome Center Heidelberg“ bilden das Interkulturelle Zentrum und die Behörde für Zuwanderungsangelegenheiten einen zentralen Baustein für die Willkommens- und Anerkennungskultur der Stadt und vereinen die Leistungen der beiden städtischen Einheiten. Ein solches Angebot aus städtischer Hand ist bundesweit einmalig und könnte auch für andere Kommunen Modellcharakter haben. Bei der „Internationalen Bauausstellung“ (IBA) ist das IWCH als Leuchtturmprojekt der Stadt eingereicht worden.

International Welcome Center Heidelberg (Foto: Rothe)

Und nun?


Die Gründungsgeschichte des IZ Heidelberg zeigt die Dynamik und die Energie der Heidelberger Zivilgesellschaft und der Menschen mit Migrationsgeschichte, die sie ausmachen. Die ersten 8 Jahre des IZ waren abwechslungsreich und voller Wendungen. Wir freuen uns mit Ihnen auf neue Ideen und Projekt und laden Sie ein, die Geschichte mit zu formen.